10 Millionen Euro Jahresgehalt? Womit ist das gerechtfertigt? Das fragen sich zahlreiche Arbeitnehmer, wenn sie auf die Jahreseinkommen der Vorstände großer Dax-Unternehmen blicken. Und wenn diese Manager dann entlassen werden, weil sie z. B. in unsaubere Geschäfte verwickelt waren, bekommen sie häufig noch eine lebenslängliche Rente. Nicht mehr nachvollziehbar für den Otto-Normal-Verbraucher, der es gerade mal so schafft, finanziell über die Runden zu kommen.
2017 bekamen deutsche Vorstände 71-mal so viel Gehalt wie ein durchschnittlicher Beschäftigter. Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung „Manager to Worker Pay Ratio 2017“ ist der Abstand zwischen der Vergütung von Topmanagern und ihren Mitarbeitern in den letzten Jahren deutlich gewachsen: von 2005 bis 2017 um etwa 70 %. Die Schere geht immer weiter auseinander.
Der Post-Chef Frank Appel verdient sogar sage und schreibe das 232-fache Einkommen und führt damit die Gehaltsliste der deutschen Konzernchefs an. Aber auch viele andere Vorstandsvorsitzende, wie z. B. die von Adidas, Daimler, SAP oder Thyssen Krupp, liegen deutlich über dem Durchschnitts-Manager-Gehalt. Aber wer weiß, ob es nicht noch höhere Unterschiede zwischen den Einkommen gibt? Denn deutsche Unternehmen sind nicht verpflichtet anzugeben, wie das Verhältnis zwischen Vorstandsgehältern und durchschnittlichem Verdienst im Unternehmen ausfällt.
Was aber im Hinblick auf das Betriebsklima, die Zusammenarbeit und die Produktivität tatsächlich wichtig wäre.
Jetzt ist die Bundesregierung gefragt, für mehr Transparenz zu sorgen und die Firmen gesetzlich zu verpflichten, die Gehaltsstrukturen offenzulegen. Und dann sollten sich die Entscheidungsträger in den Unternehmen fragen, ob die Relation zwischen Managervergütung und Belegschaft wirklich angemessen ist. Schließlich haben sie auch eine Verpflichtung ihren Beschäftigten gegenüber.
Schreib als Erster einen Kommentar