Fast täglich berichten die Medien darüber: Die Bevölkerung altert, was ganz unterschiedliche Gründe hat. Der Fachkräftemangel und die abgestufte Einführung der Rente mit 67 führen dazu, dass das Durchschnittsalter der Beschäftigten steigt. Das hat zwangsläufig zur Folge, dass die Altersheterogenität in den Belegschaften zunimmt. Die Unternehmen sind daher gefordert, für eine produktive Zusammenarbeit der unterschiedlichen Generationen zu sorgen. Hat das Einfluss auf den Teamerfolg hinsichtlich Produkt- und Verfahrensinnovationen?
Das hat eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) auf Basis von Linked Employer-Employee-Daten der Jahre 2009 bis 2013 untersucht.
Tatsächlich habe sich gezeigt, dass das gestiegene Durchschnittsalter einen negativen Effekt auf die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens habe. Andererseits erhöhe aber die Standardabweichung des Alters sowie die durchschnittliche Alterslücke die Wahrscheinlichkeit eines Betriebs, Innovationen hervorzubringen. Eine homogene Altersstruktur zeige jedoch keinen Zusammenhang zur betrieblichen Innovationsfähigkeit.
Es zeige sich wieder einmal mehr, dass das allgemeine Humankapital, sprich die Mitarbeiter, eine hohe Bedeutung für kreative Prozesse haben.
Nur grundsätzlich scheinen junge und alte Mitarbeiter über sehr unterschiedliche Kompetenzen zu verfügen, die sich – richtig eingesetzt – gut ergänzen können. Jüngeren fällt es leichter, Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten. Daher können Sie sich besser und schneller neuen Situationen anpassen. Ältere haben die Nase vorn beim Fach- und Steuerungswissen sowie bei verbalen und sozialen Fähigkeiten. Durch eine langjährige Tätigkeit verfügen sie über ein größeres betriebsspezifisches Erfahrungswissen sowie soziale Intelligenz. Doch der Mix macht‘s: durch altersgemischte Teams können Unternehmen von der Kombination aller Fähigkeiten profitieren.
Nicht zu vergessen: Der intergenerative Wissenstransfer wird gesichert, d. h. wertvolles Erfahrungswissen älterer Teilnehmer geht nicht verloren, da es schon vor dem Ausscheiden an jüngere Kollegen weitergegeben werden kann.
Fazit:
Trotz möglicher Nachteile, wie Kommunikations- und Generationsprobleme, scheinen die Vorteile altersgemischter Teams – Wissenstransfer, Erledigung der Aufgaben nach Arbeitsvermögen und Kompetenzen – zu überwiegen. Voraussetzung dafür sind allerdings alter(n)sgerechte Arbeitsbedingungen, wo auch sie als Betriebsrat gefragt sind
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Symposium: Arbeiten im Alter
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