Spricht man über die Startup-Kultur, verbindet man damit häufig ansprechendes Bürodesign, Coworking Spaces und zahlreiche Benefits für die Mitarbeiter.
Ist es aber wirklich auch so, dass ein schöner Arbeitsplatz den Beschäftigten wichtig ist oder ist dies eher ein „Nice-to-have“, aber nicht entscheidend für die Wahl des Arbeitsplatzes. Das hat eine Umfrage des Coworking-Anbieters Mindspace in Kooperation mit dem Marktforschungsunternehmen OnePoll untersucht – 1.000 deutsche Arbeitnehmer wurden dazu befragt.
Tatsächlich gaben 14% der Befragten an, schon einmal einen Job abgelehnt zu haben, weil ihnen die Bürogestaltung nicht gefiel. 6,3 % nahmen dies zum Anlass, deshalb eine Stelle zu kündigen. Betrachtet man die Altersstruktur sieht man, dass jüngeren Arbeitnehmern dies viel wichtiger zu sein scheint als älteren.
Mit einer ansprechenden Büroausstattung verbinden die Befragten auch den Kontakt bzw. das Zusammenarbeiten mit den Kollegen, Benefits wie Kaffee, Frühstück oder Obstkorb sowie die technische Ausstattung des Arbeitsplatzes. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass die Arbeitszeiten, der Grad des selbstbestimmten Arbeitens und Lichtverhältnisse sowie Raumklima dabei eine wichtige Rolle spielen.
Die Hälfte der Befragten gaben an, in einer angenehmen Arbeitsumgebung tätig zu sein, allerdings sagten auch 19 %, dass diese nicht im Sinne der Mitarbeiter entworfen worden seien. Soll heißen, der Arbeitsplatz sei nicht inspirierend bzw. motivierend sondern langweilig. Nahezu alle Beschäftigten bescheinigen, dass es noch viel Verbesserungsbedarf gebe. Wichtig sind ihnen sowohl Rückzugsmöglichkeiten in abgetrennte Räume als auch Räume für informelle Meetings. D.h. die Bürofläche solle idealerweise sowohl Gemeinschaft als auch Privatheit ermöglichen. 13 % wünschen sich einen Chief Happiness Officer.
Jungen Arbeitnehmern sind ein Pausenraum bzw. kreativer Ort, ein Fitnessraum sowie ein Snack- und Getränkeautomat besonders wichtig. Kostenloser Kaffee und Tee ist altersunabhängig für viele ein Muss. Billardtisch und Tischtennisplatte sind jedoch für die meisten nur eine nette Spielerei.
Was die Ausstattung angeht, sind für 14 % der Befragten neue Bürostühle ein wichtiges Thema. Ein Viertel, insbesondere jüngere Arbeitnehmer, klagen über schlechte Bürotechnik oder technische Probleme. Wünschenswert findet jeder Dritte den Einbau einer Klimaanlage. Genannt werden auch oft mehr Tageslicht, Pflanzen im Büro sowie eine Modernisierung der sanitären Anlagen.
95 % bestätigen einen festen Arbeitsplatz zu haben, 5 % teilen sich diesen also mit Kollegen. Erstaunlich ist, dass 37 % bereits von zu Hause gearbeitet haben, ein kleiner Prozentsatz in Coworking-Spaces oder Cafés. Gut 58 % gaben allerdings auch an, bisher nichts davon genutzt zu haben.
Die Mehrheit von 61 % war der Meinung, dass ihr derzeitiger Arbeitsplatz flexible Arbeitsstrukturen – angepasst an die privaten Gegebenheiten – ermögliche.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Büroausstattung zwar wichtig für die Arbeitnehmer ist, die Priorität jedoch bei Gehalt/Zusatzleistungen (78 %), Aufstiegsmöglichkeiten (23 %) und zentraler Lage mit Infrastruktur (14 %) liege.
Im Rahmen Ihres Informations- und Beratungsrechts haben Sie als Betriebsrat durchaus die Möglichkeit, die Gestaltung des Arbeitsplatzes wirksam und sachkompetent zu begleiten – im Sinne der Arbeitnehmer und des Betriebsklimas.
Weitere Informationen zur Studie
Schreib als Erster einen Kommentar