Es gibt nach wie vor viel Potenzial, um die Gleichstellung in der Arbeitswelt zu verbessern. Alle Statistiken, Studien oder Umfragen bestätigen dies. Die Studie des HR-Software Entwicklers Hibob „Woman in Workplace“ macht da keine Ausnahme. Darin wurden 1.000 deutsche Arbeitnehmerinnen zu ihren Erfahrungen in der Arbeitswelt befragt. Gut 40 % der Befragten bekleiden Führungspositionen und sind in den Bereichen Personalwesen, Marketing, Kundenbetreuung oder Finanzen tätig.
Work-Life-Balance
Zwar seien 57 % der Meinung, dass flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten, die Vereinbarkeit von Job und Privatem erleichtern. Allerdings werde für ein Drittel der Frauen die Freizeit mit einem erheblichen Anteil Hausarbeit verbracht. Genauso viele rechnen damit, dass sich ihre Work-Life-Balance 2023 verschlechtere, was 39 % über eine Kündigung nachdenken lasse.
Folgende drei Gründe für einen Jobwechsel seien meistgenannt:
- Besseres Gehalt (42 %)
- Mehr Flexibilität (40 %)
- Passendere Unternehmenswerte (30 %)
Gehalt
Es mangele nicht am Selbstbewusstsein der Frauen. 55 % gaben an am Arbeitsplatz selbstsicher zu sein. Eine Beförderung oder Gehaltserhöhung erhielten jedoch nur 42 % von ihnen. Haben sie Kinder seien es nur 18 %.
Ein großer Prozentsatz (60 %) habe den Eindruck der Ungleichbehandlung der Geschlechter bei Beförderungen. Männer würden angeblich bevorzugt.
Genauso sei es beim Gehalt. 45 % seien sicher, dass Männer und Frauen für dieselbe Tätigkeit nicht gleich bezahlt würden. Vielen sei auch nicht bekannt, wie die Gehaltsstrukturen im Unternehmen seien, weil dies nicht kommuniziert werde. Die Entgelttransparenz lasse also zu wünschen übrig.
Qualifikation aufgrund des Geschlechts?
Erschreckend ist, dass 40 % der Befragten am Arbeitsplatz erlebt haben, dass sie angeblich weniger qualifiziert seien, weil sie Frauen sind. Bei Mitarbeiterinnen ab 54 Jahre waren es sogar 43 %. In Marketing- und juristischen Berufen scheint dies besonders ausgeprägt zu sein. In unteren Führungspositionen und im Personalbereich komme es hingegen seltener vor.
Laut Melanie Wagner, Country Managerin von Hibob, sollten diese Zahlen den HR-Bereich aufhorchen lassen. „Die befragten Frauen sind selbstsicher im Job, erhalten aber kaum Beförderungen. Nur wenige Unternehmen betreiben wirksames Engagement zur Förderung von Mitarbeiterinnen. Und Diskriminierung von Frauen kommt auch in Zeiten von New Work nicht selten vor. Die Studie zeigt uns: Wir haben noch Arbeit vor uns. Arbeitgebende dürfen in diesen rauen Zeiten ihre qualifizierten Mitarbeiterinnen nicht zurücklassen. Darum müssen neue Ansätze her, um auf Frauen einzugehen und ihnen eine moderne, sichere und fördernde Umgebung zu bieten. “
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