Die deutsche Wirtschaft hat mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen. Die Herausforderungen sind immens: die Auftragslage und die Umsätze sinken. Dem versucht man mit Kurzarbeit und dem Abbau von Überstunden und Urlaub entgegenzutreten – schließlich möchte man Kündigungen vermeiden.
Zusätzlich geht es aber auch darum, die Beschäftigten und Kunden vor Ansteckung zu schützen. Wie gut das gelingt zeigt das „IW-Covid-19-Panel“, eine neue Unternehmensbefragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und der IW-Consult. Auf einer Skala von 0 (Maßnahmen sind faktisch nicht möglich) bis 10 (Maßnahmen sind sehr einfach möglich), konnten 555 Unternehmen angeben, wie sie mit den Schutzmaßnahmen zurechtkommen.
Am leichtesten fällt den Betrieben die Abstandsregel für Kunden (6,6), gefolgt von der für die Mitarbeiter (6). Im Mittelfeld liegen die Desinfektion von Arbeitsplätzen (5,8), Bereitstellung von Schutzkleidung und Masken (4,9) sowie die rotierenden Präsenzzeiten der Beschäftigten (4,6).
Die beliebteste Corona-Maßnahmen, das Arbeiten aus dem Homeoffice, scheint jedoch Probleme zu bereiten. Lediglich 15 % der Befragten waren der Meinung, dass die Heimarbeit bei ihnen einfach umzusetzen sei. Warum dies so ist, bleibt unbeantwortet. Möglicherweise stecken dahinter schlechte Erfahrungen mit der Arbeitsweise oder die Tatsache, dass in einigen Firmen mobiles Arbeiten kaum möglich sei. Denn einige Tätigkeiten verlangen bestimmte Maschinen oder auch bestimmte Örtlichkeiten wie z. B. eine Baustelle bzw. Pflegestation.
Das Schlusslicht der einfach umzusetzenden Covid-19-Maßnahmen sei der Online-Vertrieb (2,3). Diesen kurzfristig professionell zu realisieren sei extrem schwierig.
Und wen wundert es: Unternehmen, die nur wenig von der Pandemie eingeschränkt sind, halten die Corona-Maßnahmen für einfacher. Fraglich sei jedoch, ob sie besser durch die Krise kommen, weil sie die Maßnahmen leichter umsetzen können.
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