Sind Frauen die besseren Vorgesetzten?

Sind Frauen die besseren Vorgesetzten?Weibliche oder männliche Chef*innen – wer wohl beliebter ist? Danach wurde in einer Studie im Auftrag der Königsteiner Gruppe „Führungsarbeit aus Sicht der Mitarbeitenden“ gefragt. Die Zufriedenheit mit Frauen in Führungspositionen war eindeutig höher als die mit Männern in gleicher Position.

Im Rahmen dieser Studie wurden im Januar diesen Jahres 1.023 Beschäftigte befragt. 51 % der Befragten waren männlich und 49 % weiblich. Die Befragten waren je zur Hälfte Akademiker und Nichtakademiker und im Durchschnitt knapp 45 Jahre alt.

31 % der Befragten waren grundsätzlich sehr zufrieden mit ihrer Führungskraft. Ist die Chefin weiblich, steigt die Zufriedenheit auf 39 %. Allerdings gab nur ca. ein Drittel der Beschäftigten an, dass ihre jetzige Führungskraft eine Frau sei.

Was zeichnet eine gute Führungskraft aus?

Das war den Befragten am wichtigsten:

  1. Direkte und klare Kommunikation (66 %)
  2. Einfühlsame und unterstützende Kommunikation (52 %)
  3. Einbeziehender Führungsstil (49 %)

Frauen scheinen diese Anforderungen besser zu erfüllen. 65 % der Befragten gaben an, dass Frauen klar und direkt kommunizieren. 59 % attestieren ihnen einen unterstützenden, einfühlsamen Führungsstil.  Bei den männlichen Vorgesetzten lagen die Werte nur bei 54 % bzw. 50 %.

Der Führungsstil der weiblichen Vorgesetzten wird von den Beschäftigten also durchaus positiv erlebt. Laut Nils Wagener, Geschäftsführer der KÖNIGSTEINER Gruppe, seien Arbeitgebende demnach gut beraten, auf der mittleren und gehobenen Management Ebene mehr weibliche Führungskräfte und möglichst einen Mix aus beiden Geschlechtern zu etablieren. Das verbessere die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und schaffe dadurch den größten unternehmerischen Mehrwert.

Was macht Beschäftigte unzufrieden?

Gibt es Probleme mit der eigenen Führungskraft, führe das bei vielen Beschäftigten zu einem Jobwechsel. 38 % der Befragten berichteten, dass sie im Laufe der Berufszeit aufgrund ihres Chefs bzw. ihrer Chefin schon einmal den Arbeitgeber gewechselt haben. Und 61 % äußern, dass dies zukünftig ein möglicher Wechselgrund sein könne.

Fördert eine starke Führungsarbeit ein positives Arbeitsumfeld, in dem sich Mitarbeitende geschätzt fühlen, macht sich dies durchaus durch erhöhte Arbeitsleistung bemerkbar. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, wenn die Mitarbeiterführung zu wünschen übrig lässt. Das spricht sich herum und schreckt mögliche Bewerber*innen ab. Der Ruf des Arbeitgebers leidet.

Fazit:

Mitarbeiterführung hat erheblichen Einfluss auf die Zufriedenheit der Beschäftigten. Sicherlich können alle Geschlechter in unterschiedlichen Bereichen voneinander lernen. Diversität auf allen Ebenen im Unternehmen zu leben, wirkt sich positiv auf Mitarbeitergewinnung und -bindung aus. Nutzen Sie als Arbeitnehmervertreter*in aktiv Ihre Einflussmöglichkeiten.

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