Stimmungsbild der jungen Arbeitnehmer*innen

Mehr als ein Jahr Corona-Pandemie hat einiges mit den Beschäftigten gemacht. Auch bei den jüngsten Arbeitnehmer*innen, der Generation Y (auch Millennials genannt: Jahrgänge 1983-1994) und der Generation Z (Jahrgänge 1995 bis 2003), macht sich die Corona-Krise stimmungstechnisch bemerkbar. Viele machen sich Sorgen um ihre berufliche und finanzielle Zukunft.

Die Deloitte Studie „Global Millennial and Gen Z Survey“ untersucht. Dazu befragten sie 22.928 junge Beschäftigte weltweit zur aktuellen Lebens- und Arbeitssituation.

Mehr als 60 % gaben an, dass ihre Arbeitgeber im vergangenen Jahr flexible Arbeitszeiten sowie Urlaubs- und Krankheitsregelungen angeboten haben. Sie sind zufrieden mit den unternehmerischen Maßnahmen zur psychischen Gesundheit, die angesichts der Krise getroffen wurden. Die anderen 40 % fühlen sich dahingehend von ihrem Arbeitgeber jedoch schlecht unterstützt. 46 % der Generation Z-Vertreter und 41 % der Generation Y-Vertreter fühlten sich während der kompletten Pandemie-Zeit gestresst.

Die Hauptgründe dafür liegen in Sorgen um die persönliche finanzielle Zukunft, das Wohlergehen ihrer Familien und die Unsicherheit hinsichtlich Jobs- und Karriereaussichten. Aufgrund der pandemiebedingten Ängste hat sich jede/r Dritte eine Auszeit von der Arbeit genommen. Allerdings haben nur 30 % von ihnen mit ihrem Vorgesetzten über den wahren Grund ihrer Abwesenheit gesprochen. Die Gründe dafür werden bei der anhaltenden Stigmatisierung von psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz vermutet. Leider sei ein offenes Arbeitsumfeld, in dem Gespräche über Stress und psychische Probleme geführt werden, nach wie vor oft nicht gegeben.

22 – 25 % würden aufgrund ihrer Homeoffice-Erfahrung während der Pandemie gerne nur zeitweise bzw. seltener am Arbeitsplatz im Unternehmen arbeiten, als vor Pandemiezeiten. Auf Nachfragen zur Einschätzung der Zukunft, glauben nur 40 % der Befragten, dass sich die persönliche finanzielle Situation bis zum nächsten Jahr verbessern werde. Ein noch etwas höherer Anteil denkt sogar, dass die wirtschaftliche Situation in 2022 schlechter sein werde, als zum Zeitpunkt der Befragung.

Auch nach der Einschätzung gesellschaftlicher Probleme wurde gefragt. Das ist für zwei Drittel der jungen Menschen in erster Linie die Vermögensungleichheit. Daher erwarten
60 %, dass die Gehaltsunterschiede zwischen Führungskräften und Mitarbeitern durch den Gesetzgeber begrenzt werden.

War noch vor einem Jahr der Umweltschutz das wichtigste persönliche Anliegen der Millennials, sind es jetzt Gesundheitssorgen und die Angst vor Jobverlust. Umwelt und Klima stehen bei ihnen nur noch an zweiter Stelle. Bei der Generation Z steht sie nach wie vor an erster Stelle, gefolgt vom Rassismusproblem.

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