Welche Eindrücke und Erfahrungen haben Beschäftigte am Arbeitsplatz gesammelt? Und welche Anforderungen und Wünsche stellen sie an das Unternehmen? Genau das hat die Qualtrics-Studie „Employee Experience Trends 2023“ untersucht. Darin wurden ca. 30.000 Voll- und Teilzeitbeschäftigte in 27 Ländern und 28 Branchen befragt.
Vier große Trends kristallisierten sich dabei heraus.
Arbeitsentgelt und Sozialleistungen
Die Mitarbeiter*innen haben extremen Kostendruck. Die Lebenshaltungskosten explodieren und auch die Wirtschaft leidet unter Inflation, Umbrüchen und Lieferengpässen. Was dazu führe, dass sich die Menschen Sicherheit und Gewissheit wünschen.
Sie wollen einen sicheren Arbeitsplatz in einem Unternehmen, welches auch künftig noch erfolgreich sein wird. Gleichzeitig erwarten sie eine faire Bezahlung für ihre geleistete Arbeit. Für die Befragten seien die Vergütung und die Sozialleistungen die wichtigsten zwei Kriterien, um im Betrieb zu bleiben bzw. zu wechseln.
Beunruhigend sei allerdings, dass nur 57 % der Beschäftigten mit der Bezahlung und den Sozialleistungen zufrieden seien. Die Unternehmen seien daher gut beraten, wettbewerbsfähige Gehälter zu zahlen und diese ggf. noch um Boni ergänzen.
Work-Life-Balance
Die Herausforderungen mit denen die Unternehmen in den letzten Jahren zu kämpfen hatten und immer noch haben, erforderten oft schnelle Anpassungen. Um Kontinuität zu gewährleisten und auf dem Markt bestehen zu können, mussten nicht zuletzt auch neue Arbeitsweisen entwickelt werden. Unter maximaler Belastung der Mitarbeitenden, die dabei all ihre Möglichkeiten und Kapazitäten voll ausgeschöpft haben. Allerdings auch mit erstaunlichen Ergebnissen für die Betriebe. Sie seien eine wichtige Säule für den Unternehmenserfolg.
Da die Akkus vieler Beschäftigter mittlerweile leer seien und die Arbeitgeber teils keine oder zu wenig Gegenmaßnahmen treffen, erfolge bei zahlreichen Arbeitnehmer*innen ein Umdenken: Welche Rolle soll Arbeit zukünftig in meinem Leben spielen? Muss ich meine Grenzen überdenken – auch im Hinblick auf mein Privatleben?
Die Studie zeige, dass sich die Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozentpunkte verschlechtert habe. 71 % seien aktuell mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden. Die Arbeitgeber wären gut beraten, alles daran zu setzen, diese Quote zu erhöhen. Denn unterstützen sie die Balance und Flexibilität ihrer Mitarbeitenden, seien diese eher bereit und fähig mehr zu leisten.
Gründe für ein Burnout
Unternehmen haben mit veralteten Systemen und Prozessen zu kämpfen. Diese wirken sich in einer hoch technologisierten Arbeitswelt negativ auf die Leistung und Produktivität der Beschäftigten aus. 40 % der Befragten fühlen sich daher ausgebrannt. Bei den Führungskräften liegt dieser Prozentsatz sogar noch etwas höher (46 %). Der stetige Druck bringe Arbeitnehmende an ihre Grenzen.
Werte müssen übereinstimmen
Jede/r Beschäftigte hat Werte, die ihr/ihm wichtig sind. Sei es der Umweltschutz, die Nachhaltigkeit oder auch soziale Gerechtigkeit. Arbeitnehmer*innen möchten daher in Betrieben arbeiten, die diese Werte teilen und auch aktiv vorleben.
Sei das der Fall, sei die Wahrscheinlichkeit um 31 % höher, dass die erbrachten Arbeitsergebnisse die vorherigen Erwartungen an sie überträfen. Neben einem hohen Engagement, seien auch knapp ein Viertel der Befragten bereit, länger als drei Jahre im aktuellen Unternehmen zu bleiben. Auch die Bedrohung durch ein Burnout lasse sich dadurch reduzieren.
An vielen Stellschrauben können Sie als Betriebsrat drehen. Nutzen Sie Ihre Mitbestimmungsrechte für zufriedenere Beschäftigte.
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