Arbeit muss Spaß machen

Arbeit muss Spaß machen

Wird Arbeit nur als belastend und nötiges Übel empfunden Geld zu verdienen, ist es häufig mit der Motivation und dem Engagement nicht weit her. Folglich leidet auch das Arbeitsergebnis. Wie kann es also gelingen, dass Beschäftigte wieder mehr Spaß an ihrem Job haben? Denn hört man die Forderungen nach mehr Work-Life-Balance oder einer 4-Tage-Woche bekommt man den Eindruck, dass die Lust auf Arbeit abhandengekommen ist.

Jeder Mensch hat das Grundbedürfnis etwas zu bewirken und zu gestalten. Das trifft natürlich auch auf den Arbeitsplatz zu. Es existiert ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen einer Anstrengung und einem sichtbaren Ergebnis auf das man stolz sein kann. Indem immer mehr Tätigkeiten automatisiert und digitalisiert werden, werden immer mehr Arbeitsschritte virtuell erledigt und der Bezug zu einem greifbaren Produkt fehlt. Viele Beschäftigte haben daher den Eindruck nur eine*r unter vielen zu sein. Ein kleines Rädchen im Getriebe, das nicht viel bewirken und jederzeit ausgetauscht werden kann. Der Sinn und Wert des eigenen Beitrags werden kaum noch gesehen.

Wie kann Begeisterung für den Job geweckt werden?

Dabei sind in erster Linie die Unternehmensleitung und die Führungskräfte gefragt. Aber auch Sie als Betriebsrat haben durchaus Einflussmöglichkeiten, für die es allerdings motivationspsychologisches Grundwissen braucht.

  • Die Wirkung und der konkrete Nutzen jedes Jobs muss sichtbar gemacht werden. D.h. es muss anschaulich und regelmäßig dargestellt werden, wer von der Arbeit jedes einzelnen und des Teams profitiert.
  • Sozialer Vergleich innerhalb des Teams sollte vermieden werden. Die dadurch entstehende Konkurrenz im Team geht zu Lasten der intrinsischen Motivation. Im Vordergrund sollte die Förderung von Teamgeist und Zusammenarbeit stehen.
  • Prioritäten jedes einzelnen Mitabeitenden sollten akzeptiert werden. Nicht jeder definiert sich über den Job. Für viele ist mittlerweile die Balance zwischen Beruf und Privatleben am wichtigsten. Das zu respektieren, schafft Zufriedenheit und somit auch mehr Motivation.
  • Kündigungen von Beschäftigten sollten nicht persönlich genommen werden. Wenn Beschäftigte im Unternehmen ihre Fähigkeiten nicht voll einbringen können, wird es Zeit für sie zu gehen. Für Ihr Unternehmen öffnet sich dadurch die Chance, erfahrene und gut geeignete neue Kandidat*innen zu finden.
  • Sorgen Sie für gute Arbeitsbedingungen, wie z. B. eine hochwertige technische Ausstattung, unterstützende Software, durchdachte Arbeitsplätze und auch effiziente Prozesse. Viele Kleinigkeiten können den Arbeitsalltag enorm erleichtern.
  • Werden neue Mitarbeitende gesucht, ist es wichtig, eine möglichst hohe Überschneidung zwischen Stellenprofil und Bewerber*in zu finden. Weder Über- noch Unterforderung tragen zur späteren Zufriedenheit am Arbeitsplatz bei. Daher sind eine Bewerberin oder ein Bewerber mit Potenzial – auch trotz einiger Lücken im Lebenslauf – oft die bessere Besetzung einer offenen Stelle. Diese Person kann in die Aufgabe hineinwachsen und ist nicht von vorneherein die perfekte Besetzung, die wiederum sich möglicherweise schnell am Arbeitsplatz langweilt.
  • Beim Recruiting sollte auf eine exakte und detaillierte Stellenbeschreibung (Aufgaben, Ziele, typische Tagesabläufe) geachtet werden. Andererseits sollten die tatsächlichen, praktischen Kompetenzen der Bewerber*innen gecheckt werden. Dabei helfen Arbeitsproben oder auch Probe-Arbeitstage.
  • Außergewöhnliche Erfahrungen und Fähigkeiten oder auch Hobbies der potenziellen Mitarbeitenden, die nicht unbedingt direkt etwas mit dem Job zu tun haben, können viel über die Persönlichkeit und Motivation aussagen. Ein Blick über den Tellerrand kann sich lohnen.
  • Individuelle Stärken und Potenziale der Beschäftigten sollten gefördert und weiterentwickelt werden. Auch Freiräume, um sich auszuprobieren, können die Motivation und Leistungsbereitschaft erhöhen.
  • Die Arbeit der Beschäftigten muss wertgeschätzt und eine Kultur des Vertrauens geschaffen werden. Zuhören, Lob und Ermutigung sind wichtige Bausteine dabei.
Fazit

Es ist also wichtig für Unternehmensleitung und Betriebsrat, die Grundlage für eine wertschätzende Unternehmenskultur zu schaffen. Es wird nicht gelingen, Leistung zu verordnen, sondern den Mitarbeitenden muss ein Rahmen geschaffen werden, ihre Fähigkeiten bestmöglich einzusetzen. Spürt die oder der Beschäftigte, dass die eigene Arbeit Früchte trägt und geschätzt wird, ist dies die beste Voraussetzung für Engagement und Motivation am Arbeitsplatz.

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