Die Binnennachfrage in Deutschland und das Konsumverhalten scheinen von den Entlastungspaketen der Bundesregierung zu profitieren. Der Anteil der Personen, die wegen der hohen Energiepreise den Konsum reduzieren wollen, hat sich verringert. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK). Im Dezember 2022 wurden darin 1.600 repräsentativ ausgewählte Personen befragt, die auch bereits im Mai und August an der Befragung teilgenommen haben.
Die Befragten nahmen in der letzten Umfrage die Ausgaben für Energie als nicht mehr so schwere finanzielle Belastung wahr, wie noch im August. Dennoch ist sowohl die empfundene Belastung als auch der Spardruck weiter enorm – insbesondere bei Haushalten mit niedrigem oder mittlerem Einkommen.
Insbesondere bei Verbraucher*innen von Gas tritt eine leichte Verbesserung ein. Bewerteten im August noch zwei Drittel die Kosten als sehr schwere finanzielle Belastung, sind es im Dezember 56 %. Und das obwohl der Gaspreis zwischenzeitlich weiter gestiegen war. Die Belastungsquoten hinsichtlich Fernwärme, Öl und Kraftstoffe gingen auch etwas zurück. Lediglich beim Strompreis stagnieren sie.
Der Druck auf die Verbraucher ist aber nach wie vor groß. Zwischen 51 – 61 % wollen ihre Ausgaben nach wie vor insgesamt einschränken. Rund ein Viertel der Befragten möchten die Ausgaben speziell für Nahrungs- und Genussmittel reduzieren.
Diese neuen Ergebnisse lassen vermuten, dass die Politik mit ihren Entlastungspaketen Wirkung zeigt. Die Inflationsrate war zwar zum Jahreswechsel 2022/2023 deutlich höher als im Sommer, der Teuerungsdruck komme bei vielen Menschen mit etwas weniger Wucht an, sagt IMK-Direktor Sebastian Dullien. Die Preisbremse würden offenbar als wirksame Maßnahme von den Menschen wahrgenommen.
Abschließend lassen die erhobenen Daten den Schluss zu, dass die Entlastungspakete und Preisbremse der Bundesregierung dazu beitragen, den Privatkonsum in Deutschland zu stabilisieren, was der Konjunktur ebenfalls helfe. Allerdings werde auch davor gewarnt, den positiven Trend zu überschätzen. Man müsse jetzt abwarten, wie sich die Tariferhöhungen verschiedener Branchen auswirken. Grundsätzlich seien Einkommensverbesserungen auch gesamtwirtschaftlich sinnvoll und notwendig.
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