Deutscher Arbeitsmarkt durch ukrainische Geflüchtete entlastet

Deutscher Arbeitsmarkt durch ukrainische Geflüchtete entlastetEin Jahr dauert der Krieg in der Ukraine leider bereits an. Viele Menschen flüchteten daher aus ihrem Land – u. a. auch nach Deutschland.

Der deutsche Arbeitsmarkt hat davon profitiert. Mittlerweile hätten ca. 86.000 Ukrainer*innen in Deutschland eine Beschäftigung und diese Zahl werde noch zunehmen, berichtet die Bundesagentur für Arbeit. Es sind bereits 65.000 Personen mehr sozialversicherungsrechtlich beschäftigt als noch vor Beginn der Kämpfe in der Ukraine. Weitere 21.000 Geflüchtete üben einen Minijob aus.

Laut Daniel Terzenbach, Vorstandmitglied der Bundesagentur für Arbeit, trügen sie alle zur Bekämpfung des Personalmangels in der deutschen Wirtschaft bei. Er erwarte auch, dass die Zahl der Beschäftigten aus der Ukraine im zweiten Quartal dieses Jahres noch steigen werde. Dann hätten nämlich viele von ihnen die Integrations- und Berufssprachkurse des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge absolviert. Der deutsche Arbeitsmarkt sei für sie aufnahmefähig. Und das Bestreben der Bundesagentur, die Qualifikationen der Geflüchteten sichtbar und nutzbar zu machen, habe sich ausgezahlt. Es sei nie die Absicht gewesen, die Ukrainer*innen sofort in Aushilfsjobs zu vermitteln, sondern sie gemäß ihren Fähigkeiten und ihrer Ausbildung einzusetzen.

Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind gut

In der Flüchtlingskrise 2014 – 2016 habe man das Ziel gehabt, nach fünf bis sechs Jahren ca. die Hälfte der Geflüchteten in Beschäftigung zu haben. Trotz erschwerter Bedingungen durch die Corona-Pandemie sei dieses Ziel erreicht worden. Mittlerweile gebe es noch verbesserte Verfahren und zielgenauere Vermittlungen, sodass nahezu alle eine Chance auf dem Arbeitsmarkt hätten, sagt Daniel Terzenbach.

Ein Teil der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer sei auch bereit, längerfristig in Deutschland zu bleiben. Genau diejenigen seien sehr motiviert und auch bereit, die deutsche Sprache zu lernen und zu arbeiten. Mittlerweile würden auch immer mehr Männer im arbeitsfähigen Alter trotz der Wehrpflicht im eigenen Land nach Deutschland kommen. Schwierig könne allerdings die Kinderbetreuung werden, da zu wenig Betreuungsplätze zur Verfügung stünden. Daher seien temporäre Lösungen gefragt, wie etwa der Ausbau des Angebots an Tagesmüttern.

Integrations- und Sprachkurse

Laut Hans-Eckhard Sommer, Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, seien diese Kurse so gut besucht wie nie zuvor. In 2022 hätten mehr als 500.000 Zuwanderer einen solchen Kurs besucht. Das sei eine Verdoppelung im Vergleich zu 2021.

Es spricht also vieles dafür, dass durch nach Deutschland geflüchtete Menschen unser Arbeitsmarkt auch weiterhin, vielleicht sogar noch stärker, entlastet wird.

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