Die Geburtenraten sinken, die Bevölkerung wird immer älter, die Lebensarbeitszeit verlängert sich und der Ruf nach stabilen Renten wird immer lauter. Dadurch werden sich zwangsläufig die Ausgaben der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung erhöhen. Was dazu führen wird, dass die Sozialbeiträge in den nächsten Jahren erheblich stärker steigen werden, als derzeit angenommen. Das könne laut einer Prognos-Studie bis zum Jahr 2.040 ca. 600.000 Jobs kosten.
Durch anwachsende Beitragssätze, z. B. in Folge einer immer wieder geforderten Stabilisierung des Rentenniveaus, würden die Lohnzusatzkosten erhöht. Das schwäche die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und führe gleichzeitig zu einer Dämpfung des privaten Konsums. Dadurch würde der Staatskonsum, insbesondere durch höhere Ausgaben im Sozial- und Gesundheitswesen, nur minimal wachsen.
Solle das Rentenniveau stabil bleiben, sei momentan davon auszugehen, dass Arbeitgeber und -nehmer im Jahr 2040 Sozialbeiträge i. H. v. 48,8 – 55,5% tragen müssen. Zurzeit sind es knapp 40%. Die Entwicklung der Sozialabgaben wird daher eines der zentralen Themen der Zukunft sein. Die Rentenreformen der letzten Jahre begrenzen den Anstieg der Beitragssätze und des Rentenniveaus lediglich bis 2030. Für die Krankenversicherung fehlen kostenbegrenzende Maßnahmen nahezu.
Eine Zunahme der Beitragssätze könne nur vermieden werden, wenn die Ausgaben begrenzt würden oder eine vermehrte Steuerfinanzierung der Sozialversicherungen erfolgen würde. Auch das könne die negativen Effekte zwar dämpfen, aber nicht gänzlich vermeiden.
Nach Daten der Rentenversicherung wirke sich die Zuwanderung allerdings positiv aus. Zwischen 2008 und 2015 sei die Zahl der Beitragszahler mit ausländischem Pass um 53% gestiegen. Was bis 2021 dazu führen werde, dass die Sozialausgaben im Jahr 2021 erstmalig die Billionen-Grenze überschreiten werden.
Bisher ignorierten die politischen Parteien die hohe Kostendynamik der Sozialbeiträge. Einige versprächen sogar noch zusätzliche Leistungen, ohne aber zu bedenken, dass diese auch finanziert werden und dafür an einer anderen Stelle gekürzt werden müsse. Und dabei werde oft außer Acht gelassen, dass der demografische Wandel sich erst in den kommenden Jahren erheblich auf die Finanzierung der Sozialsysteme auswirken werde.
Um unsere Rente zu sichern, werden wir also in den kommenden Jahren noch tiefer in die Tasche greifen müssen.
Angesichts der Summen, die verwendet werden, bin ich auch sehr überrascht.