Gefühlt schlittern wir derzeit von einer Krise in die nächste. Von Corona über den russischen Angriffskrieg, unterbrochene Lieferketten bis hin zur Inflation. Krisenresilienz ist das Gebot der Stunde. Nicht verwunderlich, dass 90 % der weltweiten Unternehmen berichten, in den letzten Jahren mehrere große Krisen erlebt zu haben. Diese hatten mittlere bis starke Auswirkungen auf die Betriebe. Kritische Geschäftsprozesse und Dienstleistungen wurden dadurch beeinträchtigt und finanzielle Schäden folgten bzw. die Reputation litt.
Das einzige was dagegen hilft, ist die Resilienz, sowohl des Unternehmens als auch des einzelnen Beschäftigten. Die tatsächliche, eigene Widerstandfähigkeit wird allerdings von vielen Unternehmen und Führungskräften überschätzt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Unternehmensberatung PwC „Clobal Crisis and Resilience Survey 2023“. Darin wurden weltweit ca. 2.000 Führungskräfte befragt. Für 90 % der Befragten ist die Resilienz eine der wichtigsten strategischen Prioritäten Ihres Unternehmens.
Meist genannte Krisensituationen
Laut Umfrage litten hierunter die meisten Unternehmen:
- Corona-Pandemie
- Personalmangel
- Lieferkettenprobleme
- Technologische Disruptionen und Ausfälle
- Cyberangriffe
Die größten finanziellen Auswirkungen hatten die Pandemie und die Unterbrechungen der Lieferketten. Seit 2019 haben sich diese verdoppelt. Und über allem schwebt die Sorge, dass sich diese oder eine ähnliche Störung wiederhole.
Resilienz als Wettbewerbsvorteil
Resilienz ist also wichtiger denn je. Laut Christian Kurz von PwC Österreich, sei Resilienz aufgrund des nie dagewesenen Ausmaßes an Krisen und Unsicherheiten zu einer der wichtigsten strategischen Prioritäten in der Unternehmenswelt geworden. 70 % der Unternehmen haben Vertrauen in ihre Widerstandsfähigkeit. Oft fehle es in den Betrieben allerdings an klaren Verantwortlichkeiten und auch Fachwissen. Das mache sie angreifbar.
Nahezu zwei Drittel der deutschen Befragten haben bereits ein Resilienzprogramm entwickelt. Allerdings sei nur jedes fünfte Programm vollständig integriert.
Es sei daher empfehlenswert, dass vielfältige Resilienzfähigkeiten zentral gesteuert und konkret auf das Unternehmen ausgerichtet werden. Das erfordere eine Förderung auf Ebene der Unternehmensführung und ein qualifiziertes Team, das die Strategie umsetze.
Psychische Gesundheit
Wie wichtig die mentale Gesundheit der Beschäftigten ist, haben 80 % der Befragten erkannt. Sie bezeichneten die Investition in das Wohlbefinden der Beschäftigten als wichtigste Maßnahme in diesem Jahr. Wellbeing-Programme wurden eingeführt und Mitarbeitende unterstützt und gefördert. Ein Drittel der Befragten planen in die persönliche und emotionale Resilienz der Mitarbeiter*innen zu investieren, um dadurch auch die Unternehmensresilienz zu stärken.
Widerstandsfähigkeit kann somit die Grundlage für nachhaltigen Unternehmenserfolg sein. Ziel sei es, Krisen und Unsicherheit nicht nur schadlos zu überstehen, sondern gestärkt aus ihnen hervorzugehen.
Sind deutsche Unternehmen wettbewerbsfähig?
Im internationalen Vergleich liegen deutsche Unternehmen zurück, was darauf zurückzuführen sei, dass Resilienzprogramme hierzulande noch jung seien. In Deutschland betrieben 36 % der Unternehmen ihre Resilienzprogramme länger als fünf Jahre. Weltweit seien dies 48 %. Die Aufholbedingungen seien allerdings gut. Zukünftige deutsche Führungskräfte seien in Bezug auf Krisenmanagement und Resilienz überdurchschnittlich gut bewertet.
Warum also nicht starten mit Ihrer persönlichen Resilienz und der Ihres Gremiums.
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