Zahlreiche Stellen bleiben unbesetzt – warum?

Zahlreiche Stellen bleiben unbesetzt - warum?In vielen Unternehmen gibt es seit geraumer Zeit Probleme bei den Stellenbesetzungen. Zahlreiche ausgeschriebene Stellen bleiben unbesetzt.

Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Welche, das hat u. a. die Hans-Böckler-Stiftung in einer Studie gefragt. Sie basiert auf einer Befragung von ca. 3.900 Arbeitnehmervertretungen in Betrieben ab 20 Mitarbeitenden. Die Betriebs- bzw. Personalräte halten neben dem Fachkräftemangel auch eine zu geringe Bezahlung und ungünstige Arbeitszeiten für wichtige Gründe.

Mehr als 56 % der Befragten bestätigten, in den letzten zwei Jahren nicht alle ausgeschriebenen Stellen besetzt zu haben. In zwei Branchen lag der Anteil noch höher: im Gesundheitswesen (80,2 %) und im Baugewerbe (72,2 %). Aber auch die Qualifikation scheine eine große Rolle zu spielen. Insbesondere Stellen für Hochqualifizierte bleiben vakant. Davon berichten 70,5 %. Bei Mitarbeitenden für einfache Tätigkeiten sind es im Vergleich dazu nur 19,4 %.

Natürlich sehen alle den Fachkräftemangel als Hauptgrund für die offenen Stellen. Nicht unterschätzen dürfe man allerdings die schlechten Arbeitsbedingungen, für die jedes Unternehmen selbst verantwortlich sei. Schlechte Bezahlung halten ein knappes Drittel für ausschlaggebend.

Die Co-Autorin der Studie, Dr. Elke Ahlers, sieht die dringende Notwendigkeit attraktivere, humane und familienfreundliche Arbeitsbedingungen zu schaffen. Es müsse auch mehr getan werden, um bestimmte Gruppen Arbeitnehmender besser ins Arbeitsleben zu integrieren, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr in der Lage waren zu arbeiten. Insbesondere für bisher vernachlässigte Ältere, Geringqualifizierte und Menschen mit Migrationshintergrund brauche es mehr Weiterbildung. Jungen Eltern wäre damit geholfen, wenn es mehr Kita-Plätze gebe, die Arbeitszeiten familienfreundlich seien, die Sorgearbeit im privaten Bereich gerechter aufgeteilt wäre und flexible Homeofficearbeit möglich sei.

Eine Möglichkeit für Sie als Betriebs- bzw. Personalrat an der ein oder anderen Stelle den Hebel anzusetzen.

Zur Studie

Unser Seminartipp:    Flexibilisierung von Arbeitszeit und Entlohnung

 

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