Zahlreiche Arbeitnehmer müssen tagtäglich körperlich schwer arbeiten. Nicht ohne Folgen für ihre Gesundheit.
Trotz zunehmender Technisierung leisten ca. ein Drittel der Beschäftigten oft körperlich schwere Arbeit. Mehr als die Hälfte muss sogar regelmäßig in ungünstigen Körperhaltungen arbeiten. Das ist das Ergebnis des DGB-Indexes Gute Arbeit 2018, der auf Daten von mehr als 8.000 Beschäftigten basiert.
Auffällig sei, dass Leiharbeiter und Geringqualifizierte, Schicht- oder Nachtarbeiter überproportional oft Knochenarbeit leisten müssen. Zusammenhänge scheine es auch mit dem Verdienst zu geben. Je geringer der Bruttolohn sein, umso häufiger falle schwere körperliche Arbeit an. Folgende Branchen seien hauptsächlich davon betroffen: Landwirtschaft, Bau, produzierendes Gewerbe, aber auch viele Dienstleistungsberufe, z.B. in der Pflege oder im Verkauf.
Das wirke sich negativ auf die Gesundheit aus. 73 % der Befragten, die nie Schwerarbeit leisten, attestieren sich selbst eine gute Gesundheit. Im Gegensatz zu körperlich hart arbeitenden Beschäftigten, von denen das nur 49 % behaupten. Diese sind auch mehrheitlich der Meinung, dass sie das so nicht bis zum Rentenalter durchhalten werden.
Zusätzlich zu körperlichen Belastungen scheinen in einigen Berufszweigen auch psychische Belastungen hinzuzukommen, insbesondere im boomenden Dienstleistungssektor. 74 % der Arbeitnehmer aus der Pflegebranche beklagen dies, in Verkaufsberufen immerhin noch mehr als die Hälfte. Frauen sind mit 27 % fast genauso häufig betroffen wie die Männer mit 33 %.
Obwohl nachgewiesen sei, dass Entlastungsmöglichkeiten wie zusätzliche Pausen oder ein zeitweiliger Wechsel zu weniger anstrengenden Tätigkeiten helfen würde, werden sie laut 51 % der Befragten nie oder nur selten angeboten.
Bessere Arbeitsbedingungen sind also die Stellschraube, an der gedreht werden muss. Als Betriebsrat haben Sie einige Beteiligungsrechte und Handlungsmöglichkeiten, die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz in Ihrem Unternehmen gezielt zu verbessern. Nutzen Sie diese, um ein gesundes und sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen – im Interesse aller Arbeitnehmer.
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