Nach wie vor ist Teamarbeit in deutschen Unternehmen nicht mehr wegzudenken und tatsächlich sehr beliebt. Auch im Rahmen von Digitalisierung und New Work hat sie sich nicht wirklich verändert. Noch immer sind dabei klassische Fähigkeiten gefragt – innovatives Denken nur am Rande.
In einer Studie von Stepstone „Erfolgsgeheimnis Team“ wurden rund 14.000 Fach- und Führungskräfte sowie 2.000 Recruiter und Personalmanager befragt. Es wurde untersucht, wie Teamarbeit in Deutschland heute abläuft. Stolze 95 % aller Befragten arbeiten gerne in einem Team. Dieses bestehe im Schnitt aus 11 Mitgliedern. 90 % der Jobsuchenden legen Wert darauf, dass die Unternehmenskultur des potenziellen Arbeitgebers zu ihnen passe. Die Teamarbeit sei dabei der wichtigste Aspekt.
Wichtige methodische Kompetenzen
Die Fach- und Führungskräfte wurden auch nach den methodischen Kompetenzen gefragt, die für eine erfolgreiche Teamarbeit wichtig seien. Für 82 % war dies in erster Linie die Organisationsfähigkeit, gefolgt von Zeitmanagement (72 %), Sorgfalt (60 %), Analysefähigkeit (57 %), Beurteilungsvermögen (53 %), Kreativität (51 %), konzeptionelle Fähigkeiten (45 %), Projektmanagement (44 %), visionäres Denken (30 %) und Risikobereitschaft (18%).
Der Schluss liege nahe, dass die Teamkultur häufig kein innovatives Denken und Kreativität ermögliche. Dass Teams oft nicht offen sind für Ideen und Fehler in der Gruppe nicht thematisiert werden können, äußerten 40 % der Fachkräfte und gut 30 % der Führungskräfte. Ebenso viele Fachkräfte gaben an, dass konstruktive Kritik nicht möglich sei. Diese Atmosphäre führe zu Frustration und behindere Innovation. Dadurch sei ihre Leistungsfähigkeit geringer.
Kommunikation im Team
71 % sind der Meinung, dass sich ihre Teams häufig genug treffen, um effektiv kommunizieren zu können. Ca. 80 % gaben an, dass sie sich gegenseitig über alle wichtigen Dinge informieren und ihre Teamkollegen bei deren Aufgaben unterstützen bzw. selbst Unterstützung erfahren. Über den Fortschritt bei der Erreichung der gemeinsamen Ziele spricht man in fast zwei Drittel der Arbeitsgruppen. Gemeinsam suche man dort nach Mitteln und Wegen neue Ideen umzusetzen.
Zielvereinbarung und –einhaltung
Hierbei klafft leider eine Lücke zwischen der Wahrnehmung von Fach- bzw. Führungskräften. Drei Viertel der Fachkräfte waren der Meinung, dass sich die Kollegen an die gemeinsam vereinbarten Regeln halten, allen klar ist, was sie gemeinsam erreichen wollen und fertigstellen, was sie zuvor versprochen haben. Bei den Führungskräften waren 86 % dieser Ansicht. 70 % der Fachkräfte äußerten, dass sich alle Teammitglieder den gemeinsamen Zielen verpflichtet fühlen. Auf Vorgesetztenseite waren dies 79 %.
Dr. Sebastian Dettmers, Geschäftsführer von Stepstone sagt, dass es wichtig sei, dass alle Mitarbeiter klare Zielvorgaben hätten und die Führungskräfte einen Rahmen abstecken, innerhalb dessen die Beschäftigten dann aber durchaus Gestaltungsspielraum haben. Dazu brauche es eine vertrauensvolle und offene Teamkultur, die neue Wege und Ideen belohne.
Selbst- und Fremdbild
Die Führungskräfte schätzen ihre eigene Leistung als Teamleiter deutlich positiver ein als ihre Mitarbeiter. 97 % der Vorgesetzten und Teamleiter sind der Meinung, gute Arbeitsergebnisse und besondere Anstrengungen einzelner Teammitglieder anzuerkennen und sie darin zu unterstützen, aus Fehlern zu lernen. Allerdings fühlen sich nur 57 % der Fachkräfte genügend von ihren Teamleitern gewürdigt.
Ähnlich gelagert ist die Einschätzung dabei, die Mitarbeiter mit allen wichtigen Informationen zu versorgen, klare Leistungserwartungen zu formulieren und bei Problemen ansprechbar zu sein. Das bestätigen 90 % der Führungskräfte, aber nur 43 % der Fachkräfte. Jeder zweite Mitarbeiter sei zudem der Ansicht, dass das Team nicht genug Informationen mit anderen Teams austausche.
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