Der 28. April 2022 ist der Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Dieser wurde 1984 von der internationalen Arbeiterorganisation (engl. International Labour Organisation ILO) ins Leben gerufen – eine Sonderorganisation der UN, welche für die Formulierung und Durchsetzung internationaler Arbeits- und Sozialstandards zuständig ist.
Schlagwort: <span>Gesundheitsschutz</span>
Zahlreiche Arbeitnehmer müssen tagtäglich körperlich schwer arbeiten. Nicht ohne Folgen für ihre Gesundheit.
Trotz zunehmender Technisierung leisten ca. ein Drittel der Beschäftigten oft körperlich schwere Arbeit. Mehr als die Hälfte muss sogar regelmäßig in ungünstigen Körperhaltungen arbeiten. Das ist das Ergebnis des DGB-Indexes Gute Arbeit 2018, der auf Daten von mehr als 8.000 Beschäftigten basiert.
Auffällig sei, dass Leiharbeiter und Geringqualifizierte, Schicht- oder Nachtarbeiter überproportional oft Knochenarbeit leisten müssen. Zusammenhänge scheine es auch mit dem Verdienst zu geben. Je geringer der Bruttolohn sein, umso häufiger falle schwere körperliche Arbeit an. Folgende Branchen seien hauptsächlich davon betroffen: Landwirtschaft, Bau, produzierendes Gewerbe, aber auch viele Dienstleistungsberufe, z.B. in der Pflege oder im Verkauf.
Wie sind deutsche Unternehmen für die Digitalisierung und den demografischen Wandel gerüstet? Das untersuchte das WSI, ein Institut der Hans-Böckler-Stiftung auf Basis einer Umfrage von ca. 2.000 Betriebsräten im Jahr 2016.
Das Ergebnis enttäuscht leider: In rund 70 % der Großbetriebe wird großer Arbeitsdruck, damit verbundene psychische Belastungen und Defizite bei der Weiterbildung bemängelt. Das könne die Gesundheit und Zukunftschancen der Beschäftigten gefährden. In erster Linie fehle es an ausreichend Personal und flexiblen Arbeitszeitmodellen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern. Auch der Gesundheitsschutz lasse zu wünschen übrig, 76 % führen die gesetzlichen Gefährdungsabschätzungen nicht vorschriftsmäßig durch.
Acht Stunden am Stück arbeiten, mit nur einer kurzen Mittagspause, das ist für Berufsanfänger eine neue, ungewohnte Erfahrung. Vieles prasselt gleichzeitig auf sie ein: unterschiedlichste Kollegen, ein Team, in dem sie erst einmal ihren Platz finden müssen und Vorgesetzte, die bestimmte Erwartungen stellen. In Kombination mit Bewegungsarmut oder auch körperlicher Arbeit führt dies häufig zu Stress und Verspannungen oder sogar zu Schmerzen, oftmals im Rücken.
Ein kräftiger, gesunder Rücken ist daher die halbe Miete für mehr Leistungsfähigkeit und Spaß bei der Arbeit. Dazu wurde das Online-Tool „Bewusst bewegen – auch im Job“ von der GDA „Gemeinsamen deutschen Arbeitsschutzstrategie, Arbeitsprogramm Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE)“ entwickelt, einem strategischen Bündnis aus Bund, Ländern, Unfallversicherungsträgern, Krankenkassen und Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, arbeitsbedingte Gesundheitsgefährdungen hinsichtlich MSE zu reduzieren.
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