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Arbeit und Freizeit haben für viele Arbeitnehmer sehr fließende Übergänge. Ist das Handy abends oder am Wochenende eingeschaltet, klingelt es natürlich auch. Nicht nur Freunde und Familie melden sich – es ruft auch schon mal der Chef an, oder schreibt eine Mail. Nur die wenigsten schaffen es, diese Nachrichten zu ignorieren bzw. haben interne Regelungen, die das Verschicken von Mails am Wochenende an Mitarbeiter unterbinden. Also muss man während des Spielens mit den Kindern noch mal eben einige berufliche Dinge in die Wege leiten.
Eine interessante Befragung von ZEIT ONLINE hat das Phänomen des „Blaumachens“ untersucht. 23.000 Leser wurden dazu befragt. Blaumachen ist verboten und verstößt gegen das Entgeltgesetz.
Das hielt aber 19 % der Befragten nicht ab, in den letzten 12 Monaten mindestens einen Tag gefehlt zu haben, ohne krank zu sein. Im Median waren dies drei Tage pro Jahr. Die Zahlen zeigen, dass der Anteil der Blaumacher am größten ist unter den Auszubildenden (42 %), Leiharbeitern (37 %) und Praktikanten (34 %). Je älter ein Angestellter ist, desto seltener „feiert“ er krank.
Burn-out – oder welchen Namen hat das Kind
Zugegeben, ich wage mich an ein Thema, von dem ich nichts verstehe. Ich bin Jurist, kein Psychotherapeut, kein Arzt oder was auch sonst immer. Halt einfach nur Jurist. Zu diesen Zeilen hat mich ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 31.01.2013 inspiriert. Ein „Land mit Phantomschmerzen“
http://www.sueddeutsche.de/karriere/debatte-um-burn-out-land-mit-phantomschmerzen-1.1587654
prangt in dicken Lettern über dem Artikel. Es geht um Burn-out. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich weiß nicht, was Burn-out ist. Ich glaube, man weiß es nur, wenn man es mal hatte. Und wer es hatte, der kann davon berichten. Vom Zustand völliger Erschöpfung, vom ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr. Ob all diese Menschen unter einem Phantom leiden? Ich weiß es nicht, glaube es aber auch nicht. Feststehen dürfte aber, das Burn-out -welchen Namen man dem Kind auch immer geben will- zunimmt. Doch Burn-out findet seine Ursache nicht allein im Arbeitsleben. Hinzu kommen weitere Faktoren außerhalb des Berufslebens. Ich habe in der Vergangenheit einige Vorträge zum Thema Burn-out gehört. Dort meldeten Sich Teilnehmer zu Wort, die Ihre Erfahrungen schilderten. So unterschiedlich diese Erfahrungen auch waren, so hatten sie doch eins gemein. Burn-out ist eine schwere, lang andauernde Erkrankung. Aber nicht alles und jedes ist Burn-out. Wer morgens nicht aus dem Bett kommt, weil er am Abend zuvor acht Halbe getrunken hat, der hat ein anderes Problem. Aber bestimmt keinen beruflich bedingten Erschöpfungszustand. Wusstet ihr übrigens, dass Männer seltener Burnout haben als Frauen. Jetzt wird jeder sofort denken, dass Männer einfach belastbarer sind. Nun, das ist es wohl nicht. Die Begründung ist viel einfacher. Des Rätsels Lösung liegt in den zuvor genannten acht Halben. Männer fangen an zu saufen. Das lässt den Stress vergessen. Ist aber auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Und hier sind wir wieder am Anfang. Leberschaden statt Burn-out. Nicht unbedingt eine echte Alternative. Wer die Wahl hat, der sollte sich für eine andere Variante entscheiden. Qualmende Autoreifen beim Ampelstart. Das nennt sich auch Burn-out. Doch die Wahl hat nicht jeder.
43% der Erwerbstätigen sind überzeugt, dass der Stress im Arbeitsalltag in den letzten zwei Jahren zugenommen hat.
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