Er ist seit Langem in aller Munde. Doch jetzt scheint es so dramatisch zu sein, wie noch nie. Der deutsche Fachkräftemangel hat Ende 2022 einen neuen Höchststand erreicht. Rein rechnerisch konnten 630.000 offene Fachkräftestellen nicht besetzt werden. Das berichtet das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (Kofa) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Seit Beginn der Beobachtung im Jahr 2010 ist dies die größte Fachkräftelücke.
Autor: <span>Petra Wagner</span>
Der allgegenwärtige Fachkräftemangel macht vielen Unternehmen zu schaffen. U. a. der demografische Wandel sorgt dafür, dass zahlreiche Unternehmen händeringend Personal suchen. Sie können es sich daher nicht leisten, irgendeine Zielgruppe beim Recruiting zu vernachlässigen.
Im letzten Quartal vergangenen Jahres hatten in Deutschlang über 45 Millionen Menschen eine Beschäftigung. Vermutlich ein Höchststand, der nie wieder erreicht wird. Denn die Babyboomer Generation wird sich in den kommenden Jahren nach und nach in den Ruhestand verabschieden.
Mehr und mehr Unternehmen veröffentlichen Handbücher bzw.Leitlinien zum Umgang mit trans Personen am Arbeitsplatz. Eigentlich traurig, dass das überhaupt nötig ist und eine wertschätzende zwischenmenschliche Kommunikation nicht ohne Vorgaben erfolgen kann.
Aber letztlich sollen dadurch trans Personen bei ihrer Transition respektvoll unterstützt und ein sensibleres Arbeitsklima geschaffen werden. Wenn es dazu Guidelines bedarf, scheint das der richtige Weg zu sein, um den Menschen zu helfen, die nicht der tradierten binären Geschlechternorm entsprechen.
Seit 2020 lässt das Bundeswirtschaftsministerium in Zusammenarbeit mit IW Köln jährlich den Digitalisierungsgrad deutscher Unternehmen prüfen. 37 Indikatoren werden hierbei zugrundgelegt. Im Vergleich zu 2021 hat sich 2022 in Bezug auf die Digitalisierung in der Wirtschaft leider zu wenig getan. Lag der Index in 2021 bei 107,9 hat er sich 2022 nur auf 108,9 Punkte erhöht.
Aufgrund psychischer Erkrankungen werden immer mehr Beschäftigte krankgeschrieben. Der Arbeitsausfall dazu erreichte im Jahr 2022 einen neuen Höchststand. Er betrug 301 Fehltage je 100 Versicherte. Betrachtet man die letzten zehn Jahre, so ist dies ein Anstieg um 48 %. Dies sind Zahlen aus dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit. Zugrundgelegt wurden die Krankschreibungen von 2,4 Millionen Versicherten.
Ein Jahr dauert der Krieg in der Ukraine leider bereits an. Viele Menschen flüchteten daher aus ihrem Land – u. a. auch nach Deutschland.
Der deutsche Arbeitsmarkt hat davon profitiert. Mittlerweile hätten ca. 86.000 Ukrainer*innen in Deutschland eine Beschäftigung und diese Zahl werde noch zunehmen, berichtet die Bundesagentur für Arbeit. Es sind bereits 65.000 Personen mehr sozialversicherungsrechtlich beschäftigt als noch vor Beginn der Kämpfe in der Ukraine. Weitere 21.000 Geflüchtete üben einen Minijob aus.
Vielleicht denken Sie jetzt, „das habe ich doch immer gesagt“: Es lohnt sich für Unternehmen in die Mitarbeiter zu investieren – sie sind dadurch wirtschaftlich erfolgreicher. Das ist das Ergebnis der aktuellen Mc Kinsey Studie „Performance through People“.
Deutsche, bei der DAK krankenversicherte Beschäftigte fehlten im Jahr 2022 durchschnittlich fast 20 Tage mit einer Krankschreibung am Arbeitsplatz – 5,5 Tage länger als 2021. Das entspricht einem Anstieg von 38 % gegenüber dem Vorjahr. Somit lag der Krankenstand der Beschäftigten bei 5,5 % – der höchste Wert seit Beginn der Analysen vor 25 Jahren.
Die DAK-Gesundheit hat dazu die Daten ihrer 2,4 Millionen erwerbstätig Versicherten zugrunde gelegt. Laut Vorstandschef Andreas Storm seien diese Rekord-Krankheitsausfälle alarmierend und sollten ein Weckruf für die Wirtschaft sein. Zwar habe die Pandemie ihren großen Schrecken verloren, da die Zahl der schweren Verläufe deutlich abgenommen habe. Aber die Auswirkungen des hohen Krankenstands auf die Arbeitswelt seien massiv. Auch vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels sei es wichtig, dass sich die Beschäftigten weiter schützen und am Arbeitsplatz geschützt würden.
Mehr als zwei Jahre Pandemie haben den Unternehmen einiges abverlangt. Innerhalb kürzester Zeit mussten sie Konzepte zum Infektionsschutz umsetzen und wenn möglich auf Remote Work umstellen.
Gelingt es den Unternehmen aber auch drängende Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit strukturiert und langfristig anzugehen? Eine Befragung der Unternehmensberatung Staufen hat im „Change Readiness Index 2022“ 363 deutsche Unternehmen zum Thema „Unternehmen im Wandel“ befragt. Mit der Kernaussage, dass die Betriebe ihre eigene Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit in den letzten Jahren nur leicht steigern konnten.
Deutsche Arbeitnehmende verweilen im Durchschnitt 11 Jahre in einem Unternehmen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IWD), die sich auf das Jahr 2019 bezieht aber kürzlich erst veröffentlicht wurde. Darin wurden 30.000 Personen zur Dauer ihrer Betriebszugehörigkeit befragt. Wider Erwarten habe sich diese seit 25 Jahren kaum verändert.
Hinterlasse einen Kommentar